Innovative Brennstoffgewinnung – Energie aus tierischem Rohmaterial

Durch Aufbereitung von tierischem Risikomaterial produziert SecAnim Fette und Mehle, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben nur eingeschränkt weiterverwendet werden dürfen. Die Fette werden als Rohstoff für die Biodieselvermarktung vermarktet. Das sterilisierte Mehl kann als klimafreundlicher Alternativbrennstoff unter anderem in der Zementindustrie oder in Kraftwerken eingesetzt werden oder zur Herstellung von Folgeprodukten gem. Art 36 der VO (EG) 1069/2009 verwendet werden.

Natürlich ist beim Umgang mit tierischen Nebenprodukten das kompromisslose Einhalten strengster Hygienestandards ganz wesentlich. Für größtmögliche Sicherheit läuft die spezielle Behandlung darum in genau festgelegten Schritten ab.

Im Bereich der Anlieferung wird die durch eigene Spezial-Lkw gesammelte Rohware in die Rohwarenmulde gekippt und mit Schnecken gefördert. Eine Pumpe fördert die zerkleinerte Rohware in die weitere Verarbeitung.

Der Kernprozess jeder Tierkörperbeseitigung ist die Drucksterilisation: Gemäß EU-Verordnung wird das Material bei einem Druck von 3 bar und einer Temperatur von 133 Grad Celsius 20 Minuten lang behandelt. Im weiteren Verarbeitungsprozess wird das im Material enthaltene Wasser verdampft. Bei der Entfettung wird das tierische Fett abgetrennt, die Feststoffe werden getrocknet und gemahlen.

In der Schaltwarte überwachen die Anlagenfahrer alle Prozesse der vollautomatischen und geschlossenen Produktion am Monitor und greifen bei Bedarf ein. Besonderes Augenmerk liegt auf der strengen Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Produktionsparameter, der 20-minütigen Sterilisation bei einem Druck von 3 bar und einer Temperatur von 133 Grad Celsius.

Die abgesaugte Hallenluft wird in einen Biofilter geleitet, der aus Wurzelholz besteht. Die Abluft steigt durch das feuchte Biobeet nach oben. Bei der Durchströmung des organischen Materials gelangen die Geruchsstoffe zu den dort enthaltenen Mikroorganismen und werden von diesen zersetzt. Die gereinigte Luft entspricht in etwa dem Geruch von feuchtem Waldboden.

CO2-Einsparung durch Alternativbrennstoffe

Die produzierten Mehle haben mit 17 Megajoule pro Kilogramm einen Energiegehalt wie Braunkohle. Der Energiegehalt des gewonnenen Fettes ist mit 39 Megajoule pro Kilogramm sogar mehr als doppelt so hoch. Der Einsatz des erzeugten Mehls als Alternativbrennstoff in der Zementindustrie oder in Kraftwerken ermöglicht eine klimafreundliche Energiegewinnung aus Abfallstoffen, die keiner anderen Verwendung zugeführt werden dürfen. Biodiesel, der auf Basis von tierischen Fetten hergestellt wird, gilt als besonders nachhaltig und wird als Kraftstoff der zweiten Generation bezeichnet. Denn hier werden beseitigungspflichtige Reststoffe zu einem neuen Produkt verarbeitet. Gleichzeitig weisen diese Energieträger gegenüber fossilen Kraftstoffen sowie Kraftstoffen der ersten Generation beträchtlich bessere CO2-Emissionswerte auf: Biodiesel aus tierischen Fetten vermindert den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um bis zu 90 Prozent.

Wussten Sie schon?

Biodiesel aus tierischen Fetten vermindert den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um bis zu 90 Prozent.

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